Wer als Kosemetiker:in durchstarten möchte, braucht nicht nur Leidenschaft für den Beruf, sondern auch eine gute Fachausbildung. Wir haben mit Kristina Anna Schermbach gesprochen. Sie leitet mit ihrer Schwester Katharina und ihrer Mutter Angelika die Face & Body Academy in München. Wir wollten von der sympathischen Marketingleiterin wissen, wie Aufgaben innerhalb der Familie aufgeteilt werden und was Spa-Betriebe in Sachen Kosmetik beachten müssen, insbesondere auch im Medical-Bereich.
Fachkosmetik-Ausbildung. Foto: FACE & BODY Academy/Delia Bivona
Liebe Kristina, die Face & Body Academy ist ein Familienbetrieb. Deine Mutter Angelika hat das gleichnamige Day Spa gegründet und auch deine Schwester Katharina ist mit dabei. Wie teilt ihre eure Verantwortungsbereiche auf?
Das stimmt. Meine Schwester Katharina leitet das ganze Personalmanagement und ist viel im operativen Geschäft. Aktuell ist sie aber noch im Mutterschutz, weil sie nach vier Töchtern ihren ersten Sohn bekommen hat. Meine Mama Angelika ist vor allem die Visionärin und der Kopf hinter FACE & BODY. Sie treibt Visionen an, ist auch in verschiedenen Ämtern, wie der Handwerkskammer für München und Oberbayern und gibt vor allem ihr Wissen an unsere Schülerinnen und Schüler weiter.
Ich kümmere mich bei beiden Unternehmen um das gesamte Marketing. Dazu gehören Social-Media, Webseite, Events. Für die Academy leite ich auch noch das ganze Interessentenmanagement – von der Anfrage bis zur Anmeldung.
Kristina Anna Schermbach mit ihrer Schwester Katharina und Mutter Angelika. Foto: FACE & BODY Academy
Bevor wir uns der Ausbildung für Kosmetiker:innen zuwenden, möchten wir gerne noch auf euer Spa in München zu sprechen kommen. Was braucht heute ein gutes Day Spa im Speziellen City Spa?
Ein Spa lebt vor allem von den Menschen, die dort als Kosmetiker:innen arbeiten. Das schönste Spa nützt nichts, wenn du nicht die passenden Fachkräfte vor Ort hast, die Kosmetik und Wellness leben und eine hohe Qualität gewährleisten. Dabei ist es wichtig, einen Wohlfühlort zu schaffen, wo sich der Gast ganz seiner Auszeit widmen kann. Dafür sind spezielle Räumlichkeiten und Designs essenziell.
Eine gute Ausbildung ist neben der Leidenschaft für den Beruf entscheidend. Was sollte beachtet werden, wenn man überlegt, eine Fachkosmetik-Ausbildung zu starten? Auf was sollten Spa-Betriebe schauen?
Wichtig ist zu schauen, ob die Schule wirklich ganzheitlich ausbildet. Das bedeutet, dass die Ausbildungen mindestens eine gewisse Stundenanzahl erfüllt, Theorie und Praxis vereint, es umfassende Lehrskripte gibt. Weiter Merkmale zur Auswahl einer passenden Schule können sein: Ist die Schule TÜV zertifiziert, hat sie ihre internationale Cidesco-Akkreditierung, werden HWK-Abschlüsse angeboten und kann ich mich dort weiterbilden? Das sind alles Qualitätssiegel, bei denen ein sehr hoher Standard erfüllt werden muss, der jährlich geprüft wird. Interessierten empfehle ich immer auch, einmal auf Social Media vorbeizuschauen und einen Schnuppertag zu besuchen. Dann bekommt man ein gutes Gefühl für die Schule.
Eine gute Ausbildung ist neben der Leidenschaft für den Beruf entscheidend. Foto: FACE & BODY Academy/Delia Bivona
Außerdem sollten Betriebe unbedingt darauf achten, dass die Ausbildung umfassend ist und nicht an einem Wochenende absolviert wird. Wir stellen beispielsweise immer Ausbildungsbescheinigungen aus, auf denen neben Zeugnissen und Co. nochmal genau aufgelistet ist, was die Person gelernt hat. Weitere Qualitätssiegel sind auf jeden Fall der Handwerkskammer-Abschluss, der Kosmetikmeister und auch das internationale Cidesco-Diplom.
Was sind die großen Unterschiede bei der Ausbildung zum/r Kosmetiker:in zwischen Österreich und Deutschland?
In Österreich kann ich mich z.B. nur mit einem Kosmetikmeister selbstständig machen. Das war in Deutschland vor der Wende auch mal so, doch leider haben wir seitdem keine Meisterpflicht mehr. Meine Mama ist hier sehr dahinter, dass es bald eine Vermeisterung für die Kosmetik gibt, damit der Beruf wieder mehr Anerkennung erhält. Zu Kosmetik gehört eben nicht nur ein bisschen Nägel und Pinseln, sondern Dermatologie, Wirkstoffkunde, Gesichtskosmetik, Bodytreatments, Anatomie, Maniküre, Pediküre etc.
Kristina Schermbach ist für Vertrieb und Marketing verantwortlich. Foto: FACE & BODY Academy
Gerade im Medical-Bereich gibt es viel Unsicherheit. Was darf ein/e Kosmetiker:in und wo braucht es spezielle Zertifikate/Ausbildungen oder sogar einen medizinischen Hintergrund? Hast du hier Beispiele?
Als Kosmetiker:in dürfen wir, Stand jetzt, bis max. 0,5 mm in die Haut arbeiten. Wir dürfen auch keine Unterspritzungen machen. Dann gibt es seit ein paar Jahren auch die Strahlenschutzverordnung mit NiSV, wo einige Technologien darunterfallen. Was im Medical-Bereich immer wichtig ist, dass ich nicht nur eine Ein-Tagesschulung mache, sondern dass ich wirklich ganzheitlich ausgebildet werde, um hier das entsprechende Know-how zu haben.
Wir bieten z.B. eine Medicalkosmetik-Weiterbildung an, wo schon die Grundkenntnisse der Gesichtskosmetik eine Voraussetzung sind. Bei der Medicalweiterbildung lehren wir die unterschiedlichsten Technologien, sowie auch Fruchtsäuren. Wichtig ist, dass ich mich als Kosmetikerin dahingehend absichere und nur Behandlungen anbiete, die ich auch anbieten darf.
Vielen Dank, liebe Kristina Schermbach für die fachlichen Einblicke zur Ausbildung für Kosmetiker:innen. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg mit eurer Face & Body Academy.
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