Zeit für die innere Uhr? Gedanken und Tipps für den eigenen Lebensrhythmus

30. Mai 2017
Lerche oder Eule? Man befindet sich frühmorgens in bester Laune und hat Lust, ausgiebig mit seinen Mitmenschen zu sprechen. Oder man ist einer dieser Menschen, die morgens ein wenig länger brauchen, um wach zu werden, das Bett nur widerwillig verlassen und sich nichts mehr als Ruhe wünschen. Ich bin ganz klar eine Lerche, denn ich springe gerne früh am Morgen aus dem Bett und starte den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück – zumindest dann, wenn ich ausgeschlafen bin.

Lerche oder Eule? Den eigenen Lebensrhythmus finden. Foto: Schüle's Gesundheitsresort & Spa

Lerche oder Eule? Den eigenen Lebensrhythmus finden. Foto: Schüle’s Gesundheitsresort & Spa

Wenige Menschen definieren sich klar als Eulen oder Lerchen. Die meisten befinden sich irgendwo dazwischen. Neben der Schlafenszeit gibt es weitere Faktoren, wie die Dauer und die Tiefe des Schlafs, die unsere Schlafqualität beeinflussen. Während der frühere französische Herrscher Napoleon Bonaparte angeblich nur vier Stunden brauchte, schlummerte der legendäre Physiker Albert Einstein hingegen zwölf Stunden pro Nacht. Ein pauschales Richtig oder Falsch hinsichtlich unseres Schlafverhaltens gibt es nicht – wichtig ist, darauf zu hören, was einem individuell guttut. Aber was bedeutet das heute eigentlich?

Ständige Erreichbarkeit und externe Einflüsse

Auf die eigene innere Uhr zu hören, fällt heute schwer. Zu sehr haben wir unsere Leben externen Einflüssen angepasst. Tiere folgen in der Regel intuitiv ihrem inneren Rhythmus, Menschen orientieren sich dagegen vornehmlich an gesellschaftlichen Normen und Werten. Das sind beispielsweise Schichtarbeit oder flexible Arbeitszeiten, ständige Erreichbarkeit sowie Multitasking, das Idealdenken und der Leistungsdruck. Eine Zeit lang geht ein solch angepasster Lebensstil gut, in vielen Fällen fordert er allerdings nach einer Weile seinen Tribut. Insbesondere, wenn wir bei unserem Lebensstil keine Rücksicht auf unsere inneren Rhythmen nehmen.

Chronobiologisch gesehen

Der wissenschaftliche Name für die Lehre der Lebensrhythmen ist die Chronobiologie. Sie bezeichnet die harmonische Lebensordnung eines Individuums, die sich aus vielen kleinen Rhythmen zusammensetzt. Sie ist genetisch geprägt und entscheidet darüber, was zu welcher Zeit guttut. Im Leben eines jeden Menschen wiederholen sich pausenlos unterschiedliche Rhythmen im Körper im Sekundentakt wie der Herzschlag oder jährlich wie die Frühjahrsmüdigkeit.

Während einige Rhythmen, wie der Herzschlag, unkontrolliert ablaufen und wir diese nur passiv beeinflussen können, gibt es solche, die wir bewusst steuern. Dazu zählt beispielsweise die Schlafenszeit und damit unser Tag-Nacht-Rhythmus, der sich an externen natürlichen Einflussfaktoren orientiert.

Zeit, einmal wieder auf die innere Uhr zu hören

Hören wir auf unsere innere Uhr, fühlen wir uns in vielen Fällen ausgeglichener, gesünder und fitter. Dabei kann sich dieser Rhythmus im Verlauf unseres Lebens verändern. Daher sind Phasen, in denen wir herausfinden können, was uns guttut, wichtig für unser Leben. Die Integration fester Strukturen im Alltag ist durch kleine Rituale einfach und sorgt dafür, dass wir uns gelegentlich Zeit für einen Schritt aus dem Hamsterrad des Alltags gönnen. Hier drei einfache Tipps:

  • Der kurze Spaziergang nach dem Essen, der Zeit zum richtigen Durchatmen bietet.
  • Die fünf Minuten vorm Schlafengehen, in denen man kurz den Tag, vielleicht auch 3 schöne Erlebnisse reflektiert.
  • Die kleine Morgenmeditation, die Klarheit für den bevorstehenden Tag schafft.

Kleine Rituale als Anker im Alltag sorgen für eine feste Rhythmik im Tag, denn nach Stefan Zweig, einem österreichischen Schriftsteller aus dem 20. Jahrhundert gilt:

Auch die Pause gehört zur Musik.

Kleine Pausen und Auszeiten, aber auch Urlaube vom Alltag, in denen wir uns auf unsere innere Uhr besinnen können, spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle.

Auf die innere Uhr sollte man jeden Tag hören und nicht nur, wenn gerade Zeit dafür bleibt. Foto: Wellness-Hotels & Resorts

Auf die innere Uhr sollte man jeden Tag hören und nicht nur, wenn gerade Zeit dafür bleibt. Foto: Wellness-Hotels & Resorts

Muße statt Müssen

Im Wellnessurlaub steht klar der Mensch und sein Wohlergehen im Mittelpunkt. Hier hat der Gast die Zeit, herauszufinden, was ihm wie und wann guttut. Dieses Bewusstsein ist auch über den Aufenthalt hinaus von Bedeutung: Denn alles, was im Wellnesshotel erlernt wurde, sollte, wenn möglich, fest in den Alltag integriert werden.

„Neben Kursen, Seminaren und dem individuellen Ausprobieren im Wellnesshotel spielt die Achtsamkeit für die eigenen Lebensrhythmen auch im wiederkehrenden Alltag eine wichtige Rolle. Denn auf die innere Uhr sollte man jeden Tag hören und nicht nur, wenn gerade Zeit dafür bleibt“, so Michael Altewischer von den Wellness-Hotels & Resorts. Ob im Wellnessurlaub oder Zuhause:

Achtsamkeit für die eigenen Lebensrhythmen ist der Beginn eines ausgeglichenen Lebens im Einklang mit sich und der Welt.

Autor:in: Mareike Heck
Wellness-Hotels & Resorts

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