Neue Dimension der Entspannung mit Virtual Reality
Können VR-Brillen dabei helfen zu entspannen? Und wenn ja, wie? Wir haben bei Martin Koppehele zur Bedeutung dieser digitalen Technologie für die mentale Gesundheit nachgefragt. Der Geschäftsführer von Magic Horizons beschäftig sich mit Neurostimulation und Stressabbau und hat beim SpaCamp eine Session zum Thema Virtual Reality gehalten.
Beim SpaCamp habt ihr in eurer Session diskutiert, wie Virtual Reality mit VR-Brillen bei der Entspannung helfen kann. Wie gelingt das?
Virtual Reality ermöglicht mit den entsprechenden Inhalten eine perfekte Art zur Entspannung und Stressreduktion. Durch das komplette „Eintauchen“ in die 360-Grad-Welten gibt es keine Ablenkung von außen. Unser Gehirn „glaubt“ was es sieht und die entspannenden Inhalte können somit ihre Wirkung sofort entfalten, quasi auf Knopfdruck. Virtual Reality ermöglicht zudem langanhaltende Flow-Zustände, die besonders tiefe Entspannungszustände ermöglichen.
Mentale Gesundheit ist in aller Munde. Wo siehst du hier Möglichkeiten von VR und gibt es hier schon konkrete Anwendungen?
Im Bereich der Stressreduktion und Stärkung der Resilienz sowie im medizinischen Bereich zur Angst- und Schmerzreduktion gibt es bereits ganz konkrete Anwendungen und wir haben hier schon einen großen Kundenkreis. Gerade im betriebliche Gesundheitsmanagement wird unsere Lösung immer beliebter, da es ein sehr barrierefreies Angebot ist, das innerhalb kürzester Zeit die entsprechende Wirkung bietet.
Dazu ist es auch noch ein sehr attraktives Angebot für die Arbeitnehmenden. Gerade im Arbeitsumfeld ist die Möglichkeit innerhalb kürzester Zeit, 5-10 min, sehr tiefe Entspannungszustände zu erzeugen, ideal. Die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden das VR-System zu nutzen ist deutlich höher als bei anderen stressreduzierenden Angeboten.
Im Spa erwartet man nicht unbedingt VR-Brillen. Wie kann deiner Meinung nach das Thema Virtual Reality im Wellness-Hotel & Spa Einzug halten? Gibt es auch hier schon Best-Practice-Beispiele?
Den Bereich Spa & Hotel hatten wir bis vor kurzem noch gar nicht auf der Agenda. Durch eine Kundenanfrage haben wir gemerkt, dass hier auch aktiv nach modernen, ergänzenden Angeboten gesucht wird. Das ist ein sehr spannendes, neues Gebiet für uns.
Die Gespräche, die wir führen, sind im Bereich hybride Spas und vor allem für Spas und Wellness-Hotels, die speziell das Thema Stressreduktion im Auge haben. Diese gehen auch teilweise in den medizinischen Bereich. VR ist hier ideal als ergänzendes Angebot, das vor allem keine zusätzlichen personellen Ressourcen bindet.
Echte Naturerlebnisse sind ja durch nichts zu ersetzen und für den Menschen essentiell. Wo können künstliche Naturwelten eine gute Ergänzung bieten und welche Möglichkeiten bieten Phantasiereisen im virtuellen Raum?
Die echte Natur können und wollen wir nicht ersetzen. Spannend ist aber, dass in namhaften Studien nachgewiesen wurde, dass der Wald in der virtuellen Umgebung in gleicher Weise die Atmung tiefer werden lasst, die Plusfrequenz verlangsamt und die Aktivität des Parasympathikus stimuliert, wie im realen Wald. Unser Gehirn glaubt, was es sieht. Diesen Effekt nutzen wir, um dann mit unseren immersiven Anwendungen diese starken positiven Wirkungen zu erzeugen.
Die Vorteile von Virtual Reality sind, dass ich die Anwendungen bei jedem Wetter nutzen kann und auch Menschen, die in der Mobilität eingeschränkt sind, profitieren davon. Auch im Rahmen eines Treatments kann man VR-Anwendung zwischen anderen Anwendungen nutzen, ohne den Spa-Bereich zu verlassen.
Neben den Naturwelten bieten Phantasiewelten die Möglichkeit von Traumreisen und Mediationen, die in einer realen Umgebung nicht umsetzbar wären. Übrigens, wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen nach der „virtuellen Natur“ wieder Lust bekommen, auch die reale Natur zu genießen.
Vielen Dank, Martin Koppehele, Geschäftsführer von Magic Horizons für deinen Einblick in technologische Entwicklungen und Anwendungsgebiete der VR in der Entspannung.