Rückblick Spa Business Lounge 2017: Interview mit Organisatorin Sylvia Glückert zu Vorträgen und Wahl Spa-Manager des Jahres
19. April 2017
Du organisierst nun das 7. Jahr schon die Spa Business Lounge im Rahmen der Beauty Messe Düsseldorf. Wie ist es eigentlich damals dazu gekommen?
Ich arbeite ja schon ganz viele Jahre mit der Messe Düsseldorf zusammen, zunächst als Referentin, dann mit dem Deutschen Wellnessverband für die Sonderfläche Wellness. Dabei fiel mir auf, dass die BEAUTY im Vergleich zu vielen anderen Kosmetikmessen, die ich im deutschsprachigen Raum kenne, ein wirklich hochwertiges Angebot hat und dies in Spa-Kreisen aber kaum wahrgenommen wurde. Daraufhin habe ich der Messe ein Konzept vorgelegt, wie man das Spa-Thema für Spa-Professionals interessant in die BEAUTY integrieren könnte. Und so fand 2010 die erste Spa Business Lounge statt. Seither sind wir, unser Programm und unser Ausstellungsbereich stetig gewachsen. Es freut mich sehr, dass wir mittlerweile zu einer festen Größe in der Welt der Spa-Veranstaltungen geworden sind.

Die Spa Business Lounge fand dieses Jahr zum 7. Mal im Rahmen der BEAUTY Düsseldorf statt. Foto: Spa Business Lounge
Was war dein persönliches Highlight bei der diesjährigen Spa Business Lounge? Welcher Vortrag hat dir am besten gefallen und warum?
Es gab für mich so viele spannende Vorträge, dass ich das ganz ehrlich nicht beantworten kann. Ich versuche ja in jedem Jahr auch ein paar Randthemen zu integrieren und habe mich in diesem Jahr an Farbpsychologie, gesunden Schlaf, Foodtrends und den Spa-Garten gewagt. Alle vier Themen fand anscheinend nicht nur ich super interessant. Das Feedback der Besucher war extrem positiv und dies ermutigt mich, auch weiterhin Referenten, die eigentlich nicht aus der Spa-Szene stammen, einzuladen.
Der Schwerpunkt bei vielen Vorträgen war ja das Thema „Personal im Spa“. Warum ist dieses Thema momentan so präsent? Und wo werden hier deiner Meinung nach die meisten Fehler gemacht?
Sylvia integrierte Randthemen wie Farbpsychologie, gesunder Schlaf, Foodtrends und den Spa-Garten in die SBL. Foto: Spa Business Lounge
Ich glaube, dass mittlerweile auch im letzten Spa angekommen ist, dass wir unsere Wertschätzung Spa-Mitarbeitern gegenüber verbessern müssen. Wir befinden uns schon heute in einem Bewerbermarkt, in dem sich gute Mitarbeiter die Häuser aussuchen können. Dies wird sich in den kommenden Jahren noch dramatisch zuspitzen. Die Personalknappheit in Dienstleistungsbereich muss zu kreativen neuen Lösungen und zum Umdenken in der Mitarbeiterentwicklung führen. Das können wir nicht nur großen Unternehmen und sogenannten Leuchtturm-Betrieben überlassen.
Wir alle müssen unser Personal-Management überprüfen. Wir arbeiten in einer Branche, in der wir Werte wie Entspannung, Gesundheit und Wohlbefinden vermitteln. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Spa-Mitarbeiter diese Werte auch selbst erleben. Daher war es mir ein wichtiges Anliegen, das Thema Personal von ganz verschiedenen Perspektiven und Referenten beleuchten zu lassen.
In der Spa Business Lounge wird auch jedes Jahr der „Spa-Manager des Jahres“ gekürt. Was muss man als Spa-Manager erfüllen, um sich bewerben zu können? Nach welchen Kriterien wählt die Jury den Sieger aus?
Jeder Spa-Manager aus dem deutschsprachigen Raum kann sich bewerben. Mein Tipp an alle, die mitmachen wollen, ist es, sich Mühe beim Ausfüllen des Fragebogens zu geben. Man merkt sofort, ob jemand da einfach nur das nötigste ausfüllt und den Spa-Prospekt abschreibt oder mit Liebe und Passion Fragen zu seiner Tätigkeit und zum Werdegang beantwortet. In die Wertung mit aufgenommen werden natürlich auch persönliches Engagement oder besondere Leistungen.
Dabei ist es nicht entscheidend, wie groß Spa, Team oder Budget sind, die ein Spa-Manager verantwortet. Auch Spa-Manager aus kleinen Häusern und Day Spas haben eine gute Chance, unter die Top 10 zu kommen. Es zählt immer der Gesamteindruck. Nach welchen Kriterien welches Jurymitglied genau entscheidet, kann ich nicht sagen, denn jeder Juror entscheidet eigenständig und vergibt eine Gesamtpunktzahl pro Teilnehmer. Es war mir aber wichtig, dass die Jury aus verschiedenen Bereichen der Spa-Branche zusammengesetzt ist, um so möglichst viele Gesichtspunkte abzudecken.
Spa-Managerin des Jahres 2017 ist Marlis Minkenberg. Zweitplatzierte ist Frau Katrin Hofrichter und Drittplatzierte Frau Nadine Böning Soares. Foto: Spa Business Lounge
Marlis Minkenberg vom Severins Resort auf Sylt hat dieses Jahr gewonnen. Aber auch auf Platz 2 und 3 haben es sehr spannende Persönlichkeiten geschafft. Warum fiel die Wahl genau auf jene 3? Was gab letztendlich den Ausschlag?
Bei Marlis Minkenberg hat sich bewahrheitet, dass sich Ausdauer bezahlt macht. Sie hat sich schon mehrfach beworben und es freut mich sehr, dass ihre Hartnäckigkeit belohnt wurde. Hinzu kommt, dass sie in ihrem Spa des Severin’s Resort wirklich Außergewöhnliches leistet und zudem sehr aktiv in der Spa-Branche ist. Die Zweitplatzierte, Katrin Hofrichter von AIDA Cruises, ist ein echtes Spa-Urgestein und hat die Branche seit vielen Jahren geprägt. Nadine Böning Soares vom Kronenhof Pontresina ist als Drittplatzierte ebenfalls eine erfahrene Spa-Managerin mit einer sehr anspruchsvollen Aufgabe.
Ich möchte jedoch betonen, dass das Feld der Top 10 bei den Spa-Managern des Jahres in diesem Jahr insgesamt sehr eng war und nur ein einziger Jurypunkt den Ausschlag gegeben hat. Daher kann ich alle Spa-Manager, die sich schon mal beworben haben, nur ermutigen, es wieder zu versuchen.
Hattest du neben der Organisation auch Zeit, durch die Messehallen zu schlendern? Wenn ja, was waren hier deine Neuentdeckungen?
Ich muss gestehen, dass ich es erst am zweiten Messetag kurz von der Spa Business Lounge weg in die Nachbarhalle geschafft habe. Weiter bin ich leider gar nicht gekommen. Dies ist der Nachteil an meinem Engagement für die SBL. Ich schaffe es seit 7 Jahren nicht mehr, auch nur einmal in Ruhe über die Messe zu gehen. Eine interessante, neue biozertifizierte Kosmetikmarke habe ich dennoch entdeckt. Das Schöne ist ja, dass viele Firmen mittlerweile zu mir in die Lounge kommen, um sich vorzustellen, wenn ich es nicht zu ihnen in die Hallen schaffe.
Vielen Dank für das Interview, liebe Sylvia Glückert.