Wie Teamwork im Spa gelingt

Was macht ein gutes Spa-Team aus? Wie gelingt es, dass alle an einem Strang ziehen? Wie schafft man den Spagat zwischen Freiheit und Klarheit und welche Rolle spielt dabei die Wertschätzung? Wir haben mit Melanie Hauptmann, Mitglied der Geschäftsführung und Alexandra Kozlowski, Spa-Leiterin im Hotel Hochschober in Österreich gesprochen und allerlei spannende Insights erhalten.

Was macht ein gutes Spa-Team aus? Foto: AdobeStock/Goinyk
Was macht ein gutes Spa-Team aus? Foto: AdobeStock/Goinyk

Spa-Teams sind dafür bekannt, dass sie sehr vielseitig sind. Hier müssen nicht nur verschiedene Expert:innen an einem Strang ziehen, es treffen auch unterschiedliche Kulturen aufeinander. Auf was kommt es an?

Das Wort TEAM wird geradezu inflationär eingesetzt. Dabei steckt dahinter nicht nur eine Idee, sondern ein Anspruch. Wir brauchen andere Menschen mit ihrem Wissen, ihren Talenten und Fähigkeiten. Jeder von uns wünscht sich manchmal ganz alleine große Ziele erreichen zu können, das ist aber nur selten möglich.

Wir brauchen ein Team, aber nicht im Sinne von T – toll, E – ein, A – anderer, M – machts, sondern ein Team, das mit Freude und Begeisterung, mit Leichtigkeit und Heiterkeit bestmöglich zusammenarbeitet, um erfolgreiche Leistungen vollbringen zu können. „Niemand taugt ohne Freude“ heißt es bei Friedrich Dürrenmatt. Wir leben diesen Spirit täglich als „Leben am Limit“. Das bedeutet, jeden Tag als Abenteuer zu erleben und diesen mit Lebensfreude zu meistern.

Ayurveda im Kristall-Spa. Foto: Hotel Hochschober/Gernot Gross
Ayurveda im Kristall-Spa. Foto: Hotel Hochschober/Gernot Gross

Ihr bezeichnet euch im Hochschober als Agenten mit Talenten. Was macht für euch ein gutes Team aus?

Wir haben uns die Frage gestellt, was macht UNS als TEAM aus: Da kam schnell die Antwort: „Weil wir so sind wie wir sind!“ Was ist aber damit gemeint?

Wir ergänzen uns, was die Fähigkeiten und Vorlieben betreffen. Unser Team lebt von unterschiedlichen Qualitäten, die jeder einbringen kann. Nicht jeder kann alles. Wir vertrauen uns gegenseitig. Vertrauen ist unerlässlich, um offen über Stärken und Nicht-Stärken, Präferenzen und Nicht-Präferenzen reden zu können. Dies setzt Verhaltensweisen wie Ehrlichkeit, Offenheit, Toleranz, Partnerschaft und Würde voraus.

Dafür braucht es aber auch Raum. Unser Mitarbeiterraum im Spa ist unerlässlich. Hier kann sich das Team über persönliche Dinge unterhalten. Wir verbringen ja oftmals mehr Zeit miteinander, als mit unseren Partnern.

 Alexandra Kozlowski, Spa-Leiterin im Hotel Hochschober. Foto: Hotel Hochschober
Alexandra Kozlowski, Spa-Leiterin im Hotel Hochschober. Foto: Hotel Hochschober

Kommunikation ist eine unerlässliche Größe. Das „Wie“ ist dabei der entscheidende Faktor. Denn in der Qualität der Kommunikation verwirklichen sich Wissen und Kompetenz, Verständnis für andere, Transparenz sowie Motivation. Aus dem lateinischen „communicare“ lässt sich ableiten, dass Kommunikation Gemeinsamkeiten schafft. Da wir ein relativ kleines Team sind, ist die direkte Kommunikation möglich und dadurch fühlt sich jeder dazugehörig.

Wir haben Ziele. Ziele, die uns die Geschäftsführung vorgibt und Ziele, die wir uns als Team setzen. Auch wenn das Ergebnis als Team zählt, sollte die Leistung des Einzelnen messbar sein, um die Eigenmotivation hochzuhalten. Wurden Ziele erreicht, werden diese auch gefeiert.

Wie gelingt die Führung im Team?

Alexandra: Wir haben mich als „Linking Leader“, um das Team zu führen und auszugleichen. Dabei fungiere ich nicht als Vorgesetzte, sondern bin Teil dieses Teams. Ich bin davon überzeugt, dass ein/e Spa-Manager:in mehr Regisseur:in sein muss, die Menschen begeistert und inspiriert, vernetzt denkt und Potentiale ihrer Mitarbeiter:innen erkennt. Ein/e Spa-Manager:in muss Visionär, Ideengenerator, Katalysator, Moderator, Impulsgeber, Dirigent und Betreuer sind. Um in diesen verschiedenen Rollen agieren zu können, reichen Autorität und Fachkönnen nicht aus. Gefragt ist „dienende Autorität“ und Sozialkompetenz.

Das Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe in Kärnten. Foto: Hotel Hochschober/Hauke Dressler
Das Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe in Kärnten. Foto: Hotel Hochschober/Hauke Dressler

Ein erfolgreiches, vor allem langfristiges Miteinander kann nur geschehen, wenn Mitarbeiter:innen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden:

  • Das Bedürfnis in der Arbeit eine Herausforderung zu sehen
  • Das Bedürfnis bei der Arbeit dazuzulernen
  • Das Bedürfnis durch die Arbeit ein Mindestmaß an Anerkennung zu erfahren
  • Das Bedürfnis zwischen Arbeit und Freizeit einen Bezug herstellen zu können

Wie schafft man den Spagat zwischen Freiheit und Klarheit und welche Rolle spielt dabei die Wertschätzung?

Das Wort „Wertschätzung“ avanciert zum Modewort. Wertschätzung bedeutet aber mehr, als nur Lob und Anerkennung für geleistete Arbeit. Sie umfasst den Menschen als gesamtes Wesen, beruht auf einer inneren, allgemeinen Haltung anderen gegenüber und steht in engem Zusammenhang mit Respekt und Wohlwollen gegenüber jedem Menschen. Sie drückt sich durch Zuggewandtheit, Aufmerksamkeit, Interesse und Freundlichkeit aus.

Melanie Hauptmann, Mitglied der Geschäftsführung. Foto: Hotel Hochschober
Melanie Hauptmann, Mitglied der Geschäftsführung. Foto: Hotel Hochschober

Die Arbeitswelt unterliegt einem kontinuierlichen Wandel von Strukturen und Werten mit gleichzeitiger Änderung der Ansprüche hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit von Mitarbeiter:innen in Bezug auf Selbstbestimmung und Sinnbezug. Die berufliche Tätigkeit hat eine identitätsstiftende Bedeutung. Ein großer Teil des Lebens wird am Arbeitsplatz verbracht, die Ausübung eines Berufes dient nicht mehr ausschließlich der Existenzsicherung, sondern definiert die soziale Lebenssituation und bewirkt gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung.

Aus ökonomischer Sicht verursacht fehlende Wertschätzung eine erhöhte Fluktuation, höhere Anzahl an Krankenständen und dementsprechend steigende Kosten, mangelnde Kreativität, schlechtes Betriebsklima mit unzufriedenen Fach- und Führungskräften, verringerte Qualität, es entstehen Probleme beim Recruiting aufgrund eines schlechteren Images.

Wertschätzung ist auch ein Gesundheitsfaktor. Sie erzeugt ein Gefühl von Bestätigung und Sicherheit, reduziert Ängste und Stress, stärkt das Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten und Fähigkeiten, steigert das Wohlbefinden, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit werden verbessert und somit die Arbeitsfähigkeit gefördert.

Spa-Team im Hochschober - Agenten mit Talenten. Foto: Hotel Hochschober
Spa-Team im Hochschober – Agenten mit Talenten. Foto: Hotel Hochschober

„Wer wahre Wertschätzung vermittelt und lebt, wird mit einem loyalen leistungsfähigen Team belohnt“.

Natürlich brauchen wir auch weiterhin leistungsabhängige Gehälter und Belohnungssysteme. Wertschätzung macht diese nicht überflüssig.

Vielen Dank liebe Alexandra Kozlowski und Melanie Hauptmann und liebe Grüße ins Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe in Österreich!


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