Wie gut ist die Zusammenarbeit zwischen Spa-Industrie und Spa-Manager*innen? Interview mit Marlis Minkenberg

28. Mai 2019
Bereits beim SpaCamp 2016 ist eine sehr spannende Diskussion im offenen Austausch zwischen den Spa-Manager*innen und den Industrievertretern entstanden. Beim vergangenen SpaCamp 2018 in Hessen gab es eine Fortsetzung. Heute fragen wir Marlis Minkenberg, was sich bei der Zusammenarbeit zwischen diesen beiden „Fronten“ getan hat – was läuft gut und wo gibt es Verbesserungsbedarf?

Einblicke, worauf es bei einer guten Zusammenarbeit zwischen Spa-Industrie und Spa-Manager*innen ankommt. Foto: Fotolia/nd3000

Einblicke, worauf es bei einer guten Zusammenarbeit zwischen Spa-Industrie und Spa-Manager*innen ankommt. Foto: Fotolia/nd3000

Liebe Marlis, dir liegt die gute Zusammenarbeit zwischen der Spa-Industrie und den Spa-Manager*innen sehr am Herzen. Was funktioniert deiner Meinung nach gut und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Wir hatten das Thema beim SpaCamp 2016 auf der Agenda. Ein paar Punkte wurden seitdem schon positiv umgesetzt. So wurde die Kommunikation zwischen Industrie und Spa-Manager*innen optimiert. Auch gibt es schon einige Lieferanten, die sich mehr als Coach sehen und mehr beraten als klassisch „verkaufen“. Es gibt auch Branchekalender, wie in der SPA direkt oder beim SpaCamp.

Noch Verbesserungsbedarf gibt es hinsichtlich der Informationen-Weiterleitung von Industriepartner zum Spa. Hier sieht man große Qualitätsunterschiede, je nach Außendienst. Auch die Stellenbesetzung im Außendienst sollte besser abgeklärt sein. Hat der/die Außendienst-Mitarbeiter*in nun die Rolle des Verkäufers oder Coachs?

Dann kam noch der Wunsch nach weiteren kleinen Branchenveranstaltungen (wie das SpaCamp) als Plattform zum Netzwerken und für das Miteinander auf. Hier wären meiner Meinung nach auch Tagesworkshops eine gute Möglichkeit.

Kleine Nischen-Marken haben natürlich nicht die Ressourcen ein starkes Außendienst-Team aufzustellen, aber ich denke, es gibt heute dennoch viele gute Möglichkeiten, Präsenz zu zeigen – vielleicht über Skype-Konferenzen?

Wie die Session beim vergangenen SpaCamp 2018 in Hessen gezeigt hat, können wir viel voneinander lernen, durch neue Impulse für Verbesserungen, gemeinsame Erarbeitung einer Strategie, Wissenmanagement sowie „Abholen“ der unterschiedlichen Rollen im Spa.

Beim vergangenen SpaCamp hast du in deiner Session die Teilnehmer*innen gebeten, sich nach Industrie und Spa-Manager*innen aufzuteilen. Welche konkreten Ideen zur Zusammenarbeit wurden hier in den Gruppen präsentiert?

Ganz konkret sind drei Ideen entstanden. Zum einen wünschen sich die Spa-Manager*innen vonseiten der Industrie: 1) Schnittstellen innerhalb der Industrie zu bilden, aber auch 2) ein Angebot regionaler Seminarprogramme. Des Weiteren wäre es auch hilfreich, wenn 3) Videos, Portale oder Webinare zur Verfügung gestellt werden.

Marlis Minkenberg in ihrer Session beim SpaCamp 2018 in Hessen. Foto: SC/DH STUDIO, Dirk Holst

Marlis Minkenberg in ihrer Session beim SpaCamp 2018 in Hessen. Foto: SC/DH STUDIO, Dirk Holst

Du hast es eingangs schon erwähnt: Vor allem kleine Spa-Marken stehen oft vor der Herausforderung, dass sie nicht über ein starkes Außendienst-Team verfügen. Welche Möglichkeiten gibt es hier?

Zum einen spielt der Kontakt zu Medien eine wichtige Rolle. Aber auch eine Zusammenarbeit mit wesentlichen Instituten und Verbänden der Hotellerie, Hotelbetreibern sowie angrenzenden Branchen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades ist hilfreich. Darüber hinaus sollte man bestehende Plattformen – wie eben das SpaCamp, NaturkosmetikCamp, den Spa Life Congress, Beauty-Fachmessen wie z.B. die Beauty Düsseldorf oder auch den Spa Manager Circle (Deutscher Wellnessverband) – zum Netzwerken nutzen.

Ich empfehle auch, im Bereich Marketing & PR einen Kontakt-Stamm aufzubauen und auch mit Blogger*innen zu arbeiten. Im weiteren Schritt liegt es auch daran, diese aufgebauten Netzwerke für die Kommunikation zu nutzen. Außerdem sollte man sich über die Möglichkeit eines Flagship-Stores informieren, diesen dann auswählen und anschließend auch aufbauen. Bei größeren Distanzen oder einem kleineren Außendienst-Team können auch Skype-Konferenzen angeboten werden.

Sehr schön war bei deiner Session, dass ihr nicht nur Verbesserungsvorschläge diskutiert habt, sondern auch darüber gesprochen habt, was die Stakeholder aneinander schätzen. Kannst du uns hier ein paar Beispiele nennen?

Ja gerne! Hier kamen folgende Punkte zusammen:

  • Treue / Markentreue
  • Offenheit für Veränderung / neue Produkte
  • Freude an der Innovation
  • Schulungsunterstützung
  • Kompetente Umsetzung
  • Verständnis für Bedürfnisse

Abschließende Frage: Du hast nach vielen Jahren als erfolgreiche Spa-Managerin den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Was hat dich gereizt?

Marlis Minkenberg, Beraterin und Trainerin in der Beauty- und Spa-Branche. Foto: Marlis Minkenberg

Marlis Minkenberg, Beraterin und Trainerin in der Beauty- und Spa-Branche. Foto: Marlis Minkenberg

Seit über 30 Jahren bin ich in der Beauty- und Wellness-Branche tätig und hatte schon sehr oft den Wunsch, mich eines Tages als Beraterin und Trainerin in die Selbstständigkeit zu wagen. Ich möchte meine umfangreichen Erfahrungen und mein Fachwissen aus meiner langjährigen, erfolgreichen und vor allem praxisnahen Tätigkeit in der Beauty- und Spa-Branche mit meinen Kunden teilen und sie dadurch stärken und unterstützen.

Als Kosmetikerin, Sportlehrerin und Trainerin verfüge ich über ein sehr breit gefächertes Wissen – diese Vielfalt spiegelt sich auch in meinem Leistungsangebot wider. Mit meiner Arbeit biete ich fundiertes Expertenwissen aus einer Hand – für mich die optimale Grundlage für einen gemeinsamen Erfolg. Ich erarbeite auf Anfrage individuelle und entsprechend erfolgreiche praxisbezogene Trainingskonzepte. Zudem stehe ich als Branchenexpertin für Präsentationen, Workshops, Schulungen und Vorträge (z.B. auf Messen) zur Verfügung.

Vielen Dank, Marlis Minkenberg, für deine Einschätzung und kurze Zusammenfassung deiner SpaCamp-Session.


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