Feederleicht, Körperformen, Poesie & Ironie. 3 Fragen an Liedermacherin Fee Badenius, Live-Act beim SpaCamp 2019
1. Feederleicht: Warum der Album-Name „Feederleicht“ und wie spiegelt sich dieser im Programm wider?
Natürlich ist das vor allem eine Anspielung auf meinen Namen. Nach den ersten Alben FEEMANNSGARN und FEELOSOPHIE wollte ich mit FEEDERLEICHT die Trilogie fertigstellen. Im Studio, beim Aufnehmen der Songs war eine große Leichtigkeit zu spüren, wie oft, wenn ich mit meinen wunderbaren Musikern spielen darf, auch live. Da kam einfach eines Morgens beim Kaffee im Studio der Name auf.
Viele meiner Lieder wirken auf den ersten Blick leicht, und auch meine Stimme strahlt – laut Hörern – oft Leichtigkeit aus. Dann kann es aber inhaltlich auch in die Tiefe, unter die Oberflächen gehen.
2. Körperformen: Die äußere Erscheinung spielt auch in der Spa-Branche eine große Rolle, vor allem im Beauty-Bereich. Was kannst du der Branche zu diesem Thema mit auf den Weg geben?
Das Lied handelt von der großen Ambivalenz, mit der ich mir, meinem Körper im Alltag begegne. Wie bei vielen Menschen ist meine Selbstwahrnehmung sehr wankelmütig. Mal bin ich sehr zufrieden, im nächsten Moment passiert etwas – mir gefällt ein Foto nicht, ein Kleidungsstück sitzt nicht gut – und das positive Selbstbild bricht in sich zusammen. Völlig egal übrigens, wie die Außenwelt mich spiegelt. Initiativen wie „Bauchfrauen“ oder die Body-Positivity/Neutrality-Bewegung arbeiten engagiert daran, das permanente Unwohlsein vieler Menschen aufzulösen. Denn vor allem geht es ja um Selbstliebe und Akzeptanz.
Ich würde mich freuen, wenn in der Spa-Branche mehr „echte“ Menschen gezeigt würden, damit sich auch wir „Normalos“ trauen, uns dort zu zeigen. Denn dass ein Körper gepflegt wird, ein Mensch sich etwas Gutes tut, sich wohlfühlt – das hat ja nichts mit der Kleidergröße oder der Körperform zu tun, wirkt sich aber enorm auf die Ausstrahlung aus.
3. Poesie & Ironie: Wie entstehen die, oft sehr tiefgründigen Texte – gibt es eine Art Regie-Plan oder kommen die Texte und Melodien eher aus dem Bauch heraus?
Manche Themen bewege ich einfach über lange Zeit, mal intensiv, mal mehr im Hinterkopf, und irgendwann wird vielleicht ein Lied daraus. Manchmal baut ein Lied auch nur auf einer einzigen Zeile oder einem Wortspiel auf. Die Melodie ergibt sich bei mir schon in der Textfindungsphase, ich schreibe dann mit der Gitarre in der Hand oder am Klavier.
Ich glaube das Gefühl des Liedes und die Musik kommt aus dem Bauch, der Kopf redigiert den Text.