Spaß & Erfolg – Der Weg des Spa-Managers

Hans-Peter Veit ist seit kurzem Director of Spa & Recreation im Appenzeller Huus Gonten in der Schweiz, wo Anfang 2025 das neue Fünf-Sterne-Wellness-Hotel Huus Quell mit großzügiger Spa-Landschaft eröffnet wird. Davor war der leidenschaftliche Spa-Manager im Grand Resort Bad Ragaz, im Victoria-Jungfrau und im Brenners Park-Hotel, wo sein Weg 1999 als Personal Trainer begonnen hat. Wir haben nachgefragt, was Hans-Peter an der Spa-Welt begeistert, was er jungen Menschen empfiehlt, die sich für die Laufbahn des Spa-Managers interessieren und was Spa-Gäste 2024 besonders schätzen.

Hans-Peter Veit hat es mit Spaß und Erfolg an die Spitze geschafft. Foto: Appenzeller Huus

Was ist für dich das Besondere an der Spa-Branche und warum ist der Beruf des Spa-Managers der schönste der Welt?

Wir dürfen da arbeiten, wo andere Urlaub machen! Es herrscht bei unseren Gästen eigentlich fast immer eine positive Grundstimmung und auch wir profitieren von dieser Energie. Das ist ganz anders als in einer Rehaklinik, wo niemand freiwillig ist, sondern man beispielsweise eine Knieverletzung vom Snowboarden auskuriert.

Unsere Gäste entscheiden sich bewusst dafür, die schönste Zeit des Jahres bei und mit uns zu verbringen. Zeit und Geld ist meist im Überfluss vorhanden, um es sich gut gehen zu lassen. Bei dieser vorherrschenden positiven Grundstimmung ist es relativ einfach die Gäste glücklich zu machen. Auch herrscht im Spa eine ganz besondere zwischenmenschliche Atmosphäre – zumindest habe ich das immer so wahrgenommen. Man ist sich hier viel näher als in anderen Abteilungen des Hotels oder auch in anderen Branchen. Es ist einfach wunderschön, da es sehr stark „menschelt“ und ich bin tatsächlich vielen Mitarbeiter:innen näher als so manchen Freunden.

Arbeiten wo andere Urlaub machen: Die positive Stimmung der Urlaubsgäste tut auch der Arbeitsatmosphäre gut. Foto: Appenzeller Huus

Du hast 1999 als Personal Trainer im Brenners Park Hotel begonnen und dich dort bis zum Spa-Manager hochgearbeitet. Nach 17 Jahren führte dich dein Weg in die Schweiz – mit Stationen im Victoria-Jungfrau und im Grand Resort Bad Ragaz. Nun bist du im Appenzeller Huus Gonten gelandet. Was waren für dich die einschneidenden Erlebnisse? Was hat dich begeistert und was würdest du immer wieder so machen?

Ich brauche in meiner Arbeit eigentlich nur zwei Dinge: Spaß und Erfolg. Spaß im Umgang mit meinen Gästen, Spaß mit meinen Mitarbeiter:innen, Spaß an den endlosen Herausforderungen, Spaß daran, auch vermeintlich unerfüllbare Wünsche zu erfüllen. Das kann man alles in der Wellnessbranche verwirklichen! Sofern es einem gelingt, die richtigen Menschen um sich zu haben. „Teamwork lets the dream work“, etwas abgedroschen, aber so wahr.

Mit Erfolg meine ich nicht meinen persönlichen Erfolg, sondern die Genugtuung, die sich einstellt, wenn man Gäste glücklich machen kann. Und es erfüllt mich immer mit Stolz, wenn meine Mitarbeiter:innen Spaß an Ihrer Tätigkeit haben und sehr gerne zur Arbeit kommen. Schließlich verbringen wir mehr Zeit mit unseren Teams als mit unseren Freunden oder mit der Familie.

Natürlich ist mir auch das wirtschaftliche Ergebnis meiner Arbeit wichtig. Ich möchte mit meinem Team immer in der „Champions League“ spielen. Dafür muss man aber auch in die Mitarbeiter investieren – finanziell, aber viel mehr noch durch Empathie und ehrliche Fürsorge.

Was empfiehlst du jungen Menschen, die sich für den Beruf, bzw. die Berufung des/der Spa-Manager:in interessieren? Welche Eigenschaften sollte man mitbringen?

Die 4 Ms: Man muss Menschen mögen! Die Freude am Dienen kann man nicht erlernen, nur verlernen. Wir brauchen Individuen, die gerne und mit Begeisterung mit Menschen arbeiten, die innerlich erfüllt sind, wenn sie andere glücklich machen können.

Wir als Arbeitgeber:innen müssen allerdings alles daran setzen, dass diese Motivation, diese Gabe, der Glanz in den Augen nicht verlischt. Das geht nur durch Schaffen einer ehrlichen Partnerschaft, einem stetigen Austausch und dem Ermöglichen der sogenannten Work-Life-Balance.

Gerade der jungen Generation ist das Leben neben dem Job sehr wichtig. Chapeau! Das ist etwas, was meine Generation und sicher die Generation meiner Eltern häufig vernachlässigt hat. Die Generation Z arbeitet nicht weniger, ist auch nicht weniger motiviert. Sie braucht aber, um zufrieden zu sein, einen ausgewogenen „hybriden“ Alltag. Geld ist hier nicht der entscheidende Faktor. Man kann ja Oma fragen, wenn es knapp wird. 😉

Du hast in deiner Laufbahn viele Spa- und Wellness-Trends kommen und gehen sehen. Was ist geblieben und was schätzen die Spa-Gäste 2024?

Gäste schätzen vor allem Ehrlichkeit, Authentizität und Individualität. Heutzutage wird man viel zu oft „gemolken“. Up-Selling und Cross-Selling sind Angewohnheiten, die ich wie die Pest hasse (unsere Gäste übrigens auch!). In Bezug auf das Angebot geht der Trend weg vom Gigantismus hin zu mehr Diversität – beispielsweise bei Saunen oder Ruheräumen. Gäste suchen derzeit auch stärker nach ganzheitlichen Angeboten, die in sich stimmig sind und Genuss und Therapie in Perfektion vereinen.

Auf Angebotsdiversität setzen: Ausgewählt und besonders. Foto: Appenzeller Huus

Kommen wir zurück zu deinem neuen Arbeitsort: Das Fünf-Sterne-Hotel Appenzeller Huus mit Spa. Auf welche Besonderheiten dürfen sich die Spa-Gäste freuen?

Seit über 25 Jahren habe ich den Traum, das perfekte Spa zu bauen. Perfekt für unsere Gäste, aber vielmehr noch: perfekt für unsere Mitarbeiter:innen. Ich hatte das große Glück, noch gerade rechtzeitig an Board zu kommen, um viele Dinge, die das Arbeiten am und mit dem Gast angenehmer und einfacher machen, optimieren zu können.

Unser Spa wird einerseits eine Kombination aus klassischen Angeboten wie Massagen, Gesichtsbehandlungen, Personal Trainings und zahlreiche Outdoor-Aktivitäten bieten, andererseits aber auch das Thema Longevity ernsthaft und evidenzbasiert umsetzen. Durch Cryo- und hyperbare Sauerstofftherapie, Infrarotkabinen mit ionisiertem Sauerstoff und vieles mehr integrieren wir dieses Thema umfassend. 

Ich habe das unglaubliche Glück, wirklich die besten und herzlichsten Mitarbeiter:innen aus allen Bereichen der Spa- und Gesundheitsbranche hier in das kleine Appenzell zu holen, um etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen. Es ist immer die Software, die den Unterschied macht.

Vielen Dank Hans-Peter Veit vom Appenzeller Huus für dieses inspirierende Interview, das hoffentlich viele (junge) Menschen für eine Karriere in der Spa-Branche begeistert.


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