Von Storytelling, Digitalisierung, Nachhaltigkeit im Spa und positiven Vibes – die SpaCamp-Sessions 2020 in Raum 1

Beim vergangen SpaCamp wurde in drei parallelen Räumen intensiv diskutiert und sich ausgetauscht. Ausgestattet mit Kopfhörern, Kaffee und Kugelschreibern ließen sich alle Teilnehmer*innen in diesem Jahr auf die neue Form der SpaCamp Online ein. Heute werfen wir einen Blick in unseren virtuellen Raum 1. Dort standen die Themen Storytelling, Social Media, Klimaneutralität, positives Mindset, Digitalisierung und das Kennen der eigenen Werte und Visionen am Programm.

Ein Überblick über die Sessions aus Raum 1 beim SpaCamp 2020. Foto: SC/Adobe Stock/hakinmhan

Ein Überblick über die Sessions aus Raum 1 beim SpaCamp 2020. Foto: SC/Adobe Stock/hakinmhan

Wunderwaffe Storytelling

Catrin Stoppa von Stoppa Touristik Consulting und Tanja Klindworth von Spaness lieferten uns einen tollen Impuls zu diesem zugleich spannenden wie kraftvollen Werkzeug, wenn es um Marketing und Kundenbindung geht. Warum ist Storytelling gerade jetzt so wichtig? Wie geht authentisches, begeisterndes Storytelling? Und wie binde ich meine Gäste und Mitarbeiter*innen mit ein? Catrin und Tanja sind Expertinnen in Sachen Spa Marketing, Imagewerbung und Pressearbeit und sind langjährige Mitgestalterinnen unserer Branche.

Sie erzählten uns kurzweilig und lebendig die Geschichte vom Geschichtenerzählen und worauf es dabei ankommt. Nämlich auf authentische, emotionale, ehrlich gemeinte, schön erzählte Geschichten. Geschichten, bei denen die Message im Vordergrund steht – nicht das Produkt. Geschichten, die uns neugierig machen, die uns etwas Neues erzählen oder uns einen Nutzen liefern, mit denen wir uns identifizieren können oder die uns aus irgendeinem anderen Grund „catchen“. Und genau dafür kann Storytelling kraftvoll eingesetzt werden. Um klassische Nachrichtenfaktoren wie Neuigkeit, Nähe, Relevanz, Prominenz emotional zu verpacken, um Bilder und Gefühle zu erzeugen. Gut gemachtes, authentisches Storytelling lässt uns, unseren Spa oder unser Hotel vor allem in Zeiten der räumlichen Distanz weiterhin erlebbar, nahbar und erreichbar sein.

Catrin Stoppa nahm die Teilnehmer*innen in ihrer Session gemeinsam mit Tanja Klindworth in die Welt des Storytelling mit. Foto: privat

Catrin Stoppa nahm die Teilnehmer*innen in ihrer Session gemeinsam mit Tanja Klindworth in die Welt des Storytelling mit. Foto: privat

Spa Feeling goes Social Media

Und wo erzählen wir diese Geschichten jetzt? Wie erreichen wir unsere Gäste gerade in Zeiten wie diesen? Unsere 2. Session „Social Spa“ von Sonja Theile-Ochel, Inhaberin der rheinda Kommunikationsagentur, war das perfekte Match zu Session 1. Anknüpfend an unseren lebhaften Austausch über Storytelling, lieferte uns Sonja, Inhaberin einer Social Media und PR Agentur und ehemalige Restaurant-Betreiberin in Köln, den perfekten Anschluss-Input. Wie schaffen wir es mit Social Media das Wellnessgefühl und Urlaubsfeeling unserer Gäste zu verlängern? Wie nutzen wir Social Media typ- und bedürfnisgerecht? Und wie erhöhen wir unsere Reichweite? Es entfachte eine spannende Diskussion zwischen Social Media Newbies und alten Social Media Hasen, die erwartungsgemäß die Jüngeren unter uns waren.

Wir klärten Fragen zum Instagram Algorithmus und welche Programme und Apps zur Erstellung der unterschiedlichen Postings praktisch sind. Aber auch Tipps und Tricks zur Reichweitenerhöhung und „Do’s“ und „Don’ts“ der virtuellen Kommunikation standen am Programm. Fragen zu den Grundbedürfnissen unserer Gäste und wie wir diese auch über Social Media Kanäle bedienen können wurden geklärt. Gerade jetzt kann über Social Media ein lebendiger Austausch, ein Dazugehörigkeitsgefühl und eine wertvolle Fangemeinde entstehen. Davon können wir auch nach Corona noch profitieren.

Echter Klimaschutz und nicht nur „Greenwashing“

Raum 1 startete am zweiten Tag mit dem wichtigen Thema: „Der Weg zu einem klimaneutralen Unternehmen“. Gregory Endres von der Nachhaltigkeitsberatung „Fokus Zukunft“ lieferte uns einen spannenden Impulsvortrag und gab uns Einblicke in laufende Projekte. Unterstützt von „Die Starnbergerin“ und Kommunikationsexpertin Friederike Müller begeisterten uns beide für die enorme Bedeutung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Hotels.

Wir diskutierten, welchen positiven Einfluss die Bewerbung dieser Themen auf das Buchungsverhalten unserer Gäste nehmen kann. Betont wurde aber gleichzeitig, wie wichtig es sei, echten Klimaschutz und nicht nur „Greenwashing“ zu betreiben. Hier wurde der Unterschied zwischen Klimaneutralität und Emissionsfreiheit nochmal deutlich herausgestellt. Klimaneutralität durch das Erwerben bestimmter Klimazertifikate sei im ersten Schritt eine wertvolle Maßnahme. Langfristig müsse sie aber durch Ressourcen schützende Maßnahmen, die die Emissionsvermeidung zum Ziel haben, ergänzt werden. Die Diskussionsrunde war sich einig, dass auch eine große Chance darin besteht, sich mit Klima schützenden Maßnahmen, die sich der Gast durchaus etwas kosten lassen werde, von Mitbewerbern abzuheben.

Auch Gregory Endres begrüßte die Teilnehmer*innen seiner Session aus dem Home Office. Foto: privat

Auch Gregory Endres begrüßte die Teilnehmer*innen seiner Session aus dem Home Office. Foto: privat

Focus on the good

Carina Preuß gab den Teilnehmer*innen ihrer Session mit, wie wichtig ein positives Mindset ist. Foto: privat

Carina Preuß gab den Teilnehmer*innen ihrer Session mit, wie wichtig ein positives Mindset ist. Foto: privat

Ayurveda Ambassador Carina Preuß, Geschäftsführerin vom Ayurveda Parkschlösschen, gab uns einen tollen Einblick in ihre Arbeit und wie sie gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ihr positives Mindset stärkt. Sie schilderte uns, wie sie es geschafft hat, dass das Thema Corona und alle damit einhergehenden Sorgen, Ängste und Gedanken weder bei den Mitarbeiter*innen noch bei den Gästen eine dominante Rolle eingenommen haben. Wir durften lernen, wie unterschiedlich die im Ayurveda beschriebenen Menschentypen Vata, Pitta und Kapha auf Stress reagieren. Und wie jeder Typus seinen wertvollen Platz in einer Phase von Veränderungen, Neugestaltung und anderen Prozessen einnimmt.

Carina verriet uns ihre eigenen Resilienz fördernden Tools wie Meditation sowie ausgelassenes Tanzen und Lachen – auch wenn einem überhaupt nicht danach ist. Der positive Einfluss auf unser Hormonsystem von Lachen, Meditation und bestimmter Musik wie zum Beispiel von Mantras ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen. Ebenso die Fokussierung auf die eigenen Werte und der Lebensvision fördert unsere Belastbarkeit und Stressresistenz. Carina, die auch Lach-Yoga-Lehrerin ist, lud uns spontan ein am kommenden Morgen mit einer kleinen Lach-Yoga-Session zu starten. Was für ein Goodie!!

Carina Preuß lud die Teilnehmer*innen zu einer spontanen Lach-Yoga-Session ein. Foto: Screenshot SC

Carina Preuß lud die Teilnehmer*innen zu einer spontanen Lach-Yoga-Session ein. Foto: Screenshot SC

Auf Du und Du mit Mr. Digital

Joram Schirmaier, Geschäftsführer bei MYSSAGE, beeindruckte uns mit seiner Präsentation, was im Spa-Business alles digitalisiert werden kann: die komplette Customer Journey, Human Ressources Prozesse, Checklisten, Kalendereinträge und vieles mehr. Eigentlich fast alles, außer die Massage selbst. Einen großer Vorteil biete uns die Digitalisierung und Automatisierung, erleichtere sie uns nämlich den Arbeitsalltag und wir können uns ganz auf unsere Gäste und unsere Dienstleistung konzentrieren. Joram motivierte alle Diskussionsteilnehmer*innen auf seine bekannt frische Art, sich diesen vermeintlich komplexen Themen zu widmen. Er gab uns einen spannenden Einblick in die Abläufe der MYSSAGE-Franchisekette, die mit über 30 Programmen und Apps arbeitet. Sei der Erstaufwand der Programmierung und Implementierung erst einmal getan, genieße man viele Vorteile. Er erzählte begeister von Zeitersparnis, Planungsvorteile und Optimierung der Arbeitsabläufe bis hin zu nachhaltigem Papiersparen.

Natürlich gebe es auch Nachteile: Die Abhängigkeit von der Funktionstüchtigkeit der Systeme etwa. Aber auch eine gegebenenfalls lange Einlernphase für Mitarbeiter*innen oder der ohnehin schon hohe digitale Stress der heutigen Zeit. Unabhängig von der Größe des Betriebes und der Anzahl der Mitarbeiter*innen können sowohl mit einfachen Tools oder auch mit umfangreichen Softwarelösungen große Fortschritte in Sachen Prozessoptimierung gemacht werden.

Your vibe attracts your tribe

In unserer letzten Session war ich selbst, Lisa Marie Stangier, Spa-Managerin des Interalpen-Hotel Tyrol, am Zug. Bei mir ging es in erster Linie nochmal um uns selbst – um die eigenen Werte, Visionen und die intrinsischen Motivatoren. Ich unterstrich, warum es so wertvoll ist, sich all dessen bewusst zu sein und warum das unsere Resilienz fördert. Ist man sich seiner Werte bewusst, ist man in Krisenzeiten und bei herausfordernden Situationen messbar stressresistenter. „Selfcare isn’t selfish!“ – mehr noch: Es ist die Grundlage, um für Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen ein wertschätzender Teamleader sein zu können.

Wir besprachen die unterschiedlichen Typen, die es in einem Team gibt (und geben muss) und die 5 Sprachen der Mitarbeiterwertschätzung. Das Verständnis für die Unterschiede und das Verstehen und Sprechen der anderen „Sprachen“ ist die Basis für eine produktive, wertschätzende und erfolgreiche Zusammenarbeit. Als Session-Leiterin gab ich Tipps, wie zum Beispiel meine „Schalter-Methode“ oder bestimmte Klopftechniken. Damit kann man in herausfordernden Momenten oder belastenden Zeiten schnell und effektiv klarer denken, nötige Entscheidungen entspannter treffen und selbstsicherer handeln. Eine lebendige, positive und motivierende Diskussion lies die Zeit verfliegen und füllte unseren lieb gewonnenen Raum 1 nochmal mit inspirierenden Ideen.

Hier gibt es einen Einblick in die Sessions aus Raum 2.

Autor:in: Lisa Marie Stangier
Lisa Marie Stangier

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