Health & Spa Award – Behind the Scenes: Interview mit Initiator Norbert Hintermayer
Ende Juni wurden die diesjährigen Health & Spa Awards in Wien zum 9. Mal verliehen. Wie lautet dein Resümee?
Es war wieder eine großartige Erfahrung zu sehen, wie die Branche sich sehr dynamisch weiterentwickelt und immer mutigere und kreativere Ideen umsetzt. Es geht immer mehr in Richtung individualisierten Service auf der einen Seite und ganzheitliche präventive Gesundheitsangebote auf der anderen Seite. Auch die Qualität an medizinischer Dienstleitung stieg. Die neue Location, das Park Hyatt in Wien, kam sehr gut an und verlieh der Gala-Veranstaltung noch zusätzlichen Glanz und vor allem die richtige Bedeutung.
Das Bewertungssystem des European Health & Spa Awards funktioniert mit Punkten und Brilliants. Wie setzen sich diese zusammen?
Ja dieses Thema ist mir sehr wichtig, da es beim EHSA (European Health & Spa Award), im Gegensatz zu vielen anderen Awards am Markt, absolute Transparenz gibt. Es gibt neun Kriterien, die bewertet werden. Davon acht mit 1 bis 5 Punkten maximal und der Mystery-Check wird mit 1 bis 10 Punkten bewertet, da der anonyme Test vor Ort sehr wichtig ist, um die Angaben, die bei der Einreichung gemacht wurden, auch nochmals zu überprüfen. Aus der Summe der einzelnen Kriterien wird dann der Durchschnitt ermittelt und daraus ergibt sich dann die Gesamtpunkteanzahl. Die Entscheidung ist ebenfalls einfach, unabhängig und vor allem neutral, da jedes Jurymitglied allein entscheidet, und nicht, wie das oft gemacht wird, im Kollektiv entschieden wird.
Die Brillanten, die wir übrigens im nächsten Jahr in Diamanten umbenennen werden, sollen nochmals deutlich machen, wer eine überdurchschnittlich gute Performance erbracht hat, und vereinfachen auch das Punktesystem. Es ging auch darum, die Kommunikation für die Teilnehmer an ihre Kunden leichter zu machen, denn die Diamanten merkt man sich leichter als die Punkte. Wir wollten uns auch etwas anlehnen an das Sterne-Bewertungssystem.
Welche Teilnahmebedingungen gibt es und wer durfte in der Jury mitentscheiden?
Die Teilnahmebedingungen kann man im Detail auf unserer Website nachlesen. Es ist aber relativ einfach: jeder, der professionell ein Spa, eine Therme oder ein Bad betreibt, kann in der Regel einreichen. Auch Treatments oder Produktinnovation, die allerdings am Markt eingeführt sein müssen, sind zugelassen. Wir wollen eventuell nächstes Jahr noch eine oder zwei Kategorien hinzunehmen, wie Destinationen und Fitnessstudios.
In der Jury sitzen Fachleute aus der Branche. In der Regel sind es acht Personen aus Wirtschaft, Consulting, Ausbildung und Universität sowie der Medienbranche. Damit haben wir auch einen idealen Mix an Profis, die die Branche seit vielen Jahren sehr gut kennen.
Johannes Mikenda vom Schloss Elmau hat den Award in der Kategorie Best Spa Manager gewonnen. Was war hierfür ausschlaggebend?
Oh, das ist eine wirklich schwierige Frage, da sich so eine Entscheidung aus einer Vielzahl von Faktoren zusammensetzt. Auch hier haben wir sechs Kriterien, die entscheidend sind. Und zwar die persönliche, operative, fachliche und Branchen-Kompetenz sowie Kreativität und die, leider noch vielfach unbekannte, Corporate Social Responsibility (CSR). Bei Johannes Mikenda war auch die Entwicklung, das Haus auch in Nebensaisonen gut auszulasten, ein wichtiger Aspekt. Dies gelang durch das Yoga Retreat, das er ins Leben gerufen hat, und die konsequente Umsetzung. Außerdem führt er ein relativ großes Team sehr umsichtig.
Es gibt jeweils Kategorien für Best Destination Spa und Best Hotel (Resort) Spa. Wo liegt der genaue Unterschied zwischen den beiden?
Gute Frage, die uns auch immer wieder gestellt wird. Wir haben die ausführlichen und genauen Definitionen für die EinreicherInnen auch auf der Webseite stehen. Das Destination Spa ist die Königsdisziplin und es muss hier der Schwerpunkt des Hotels bei Spa und Wellness liegen und nach internationaler Definition sollten auch ganzheitliche Gesundheitskonzepte angeboten werden bis hin zu medizinischer Dienstleistung. Bei einem Resort- oder Hotel-Spa ist der Wellness-Bereich eine Ergänzung zum Hotelangebot und nicht das zentrale Thema. Da geht es hauptsächlich um Familien-, Golf- oder einfachen Erholungsurlaub und das Spa ist ein attraktives Zusatzangebot.
Das Haki-Ritual der Tamina Therme Bad Ragaz/Grand Resort Bad Ragaz hat im Bereich Best Signature Treatment gewonnen. Was ist an diesem Treatment das Besondere?
Da muss ich zuerst sagen, einfach mal ausprobieren und machen, denn das alles in Worte zu fassen, ist schwierig. Aber hier handelt es sich fast um ein Gesamtkunstwerk von Raum und Konzept. Eine sehr kreative, ganzheitliche Haki-Behandlung kombiniert mit einem genau auf dieses Treatment abgestimmten Raum ist in dieser Form einzigartig und ein mutiges Beispiel für die Umsetzung besonderer Konzepte.
In der Jury macht das richtig Freude, solche Projekte zu begutachten und zu bewerten, da man sich mit solchen Ideen auch über Konventionen in der Branche hinwegsetzt. Das Besondere an dieser Behandlung ist auch, dass es nicht nur ein physikalisches Treatment darstellt, sondern auch spielerisch die Kreativität des Gastes anregt.
Ab wann kann man sich für den nächsten European Health & Spa Award bewerben und verrätst du uns, wo das 10-jährige Jubiläum 2018 stattfindet?
Voraussichtlich starten wir im Dezember 2017 mit den Einreichungen für das 10-Jahres-Jubiläum. Mehr kann ich leider jetzt noch nicht verraten.
Vielen Dank, Norbert Hintermayer, für die Einblicke! Alle Gewinner der Health & Spa Awads können hier nachgelesen werden.