10 Jahre SpaCamp – Stationen eines ungewöhnlichen Veranstaltungsformats

Anlässlich des Zehn-Jahr-Jubiläums des SpaCamp möchte ich heute von zehn Jahren SpaCamp erzählen – wie alles begann, welche Herausforderungen es zu bewältigen gab und wo das Veranstaltungsformat SpaCamp heute steht.

10 Jahre SpaCamp. Foto: SpaCamp / Fotolia/Web Buttons Inc

10 Jahre SpaCamp. Foto: SpaCamp/Fotolia/Web Buttons Inc

1) Wie alles begann

Immer wieder werde ich gefragt: „Wolfgang, wie kamst du denn auf die Idee, ein SpaCamp zu veranstalten?“ Ich sag dann meistens, es war Zufall mit einer Portion Glück. Im Herbst 2009 war ich auf einem touristischen BarCamp, dem CastleCamp in Kaprun. Beim Heimfahren hab ich mir gedacht, dieses Format wäre doch was für die Spa-Branche. Die Idee, dass jeder Teilnehmer ein Thema einreichen kann und die Teilnehmer dann auch vor Ort entscheiden, welche Sessions auf die Agenda kommen, hat mich nicht mehr losgelassen. Gemeinsam mit Stephan Köhl und Barbara Zwanzleitner, damals noch Berchtesgadener Land Tourismus, haben wir kurz darauf begonnen, das 1. SpaCamp 2010 zu planen. Und siehe da, die Premiere ist mit etwa 90 Teilnehmern geglückt – die Teilnehmer waren begeistert!

2) Einmal ist keinmal!

Nach der erfolgreichen Premiere war schnell klar, dass es eine Fortsetzung geben wird. Und weil die Location gut funktioniert hat, fand auch das SpaCamp 2011 noch einmal im Axelmannstein statt. Wir hatten zwar einiges optimiert, dennoch lief nicht alles wie am Schnürchen und ich überlegte danach lange, ob es ein 3. SpaCamp geben soll. Weil aber letztendlich aller guten Dinge drei sind, wollte ich es noch einmal wissen und das 3. SpaCamp 2012 wurde angekündigt. Das Ziel: ein perfekter Event mit den Bausteinen eines BarCamps. Konkret heißt das: Themeneinreichung BarCamp-like, aber mit Rahmenprogrammpunkten, wie z.B. einer Keynote mit der Kletterlegende Thomas Huber von den Huberbuam. Zu diesem Zeitpunkt begannen wir, eine Community aufzubauen und auch beim Marketing aus dem Vollen zu schöpfen – vom jährlichen Motto bis zum eigenen Fach-Blog für Spa und Wellness.

3) Größte eigenständige deutschsprachige Spa-Fachveranstaltung

So gelang es schließlich, auch Kritiker, die uns zu Beginn belächelten, zu überzeugen. Einem 4. SpaCamp 2013 stand also nichts mehr im Wege. Wir waren bereit für einen Schritt über die Grenze nach Österreich und gemeinsam mit der Standortagentur Tirol gelang es uns, Kitzbühel als Austragungsort zu gewinnen. Und weil der Konferenzbereich im Grand Tirolia Kitzbühel so dermaßen groß war, dass sich 120 Teilnehmer schnell verloren hätten, haben wir die Teilnehmerzahl auf 180 Plätze erhöht. Glücklicherweise füllten wir den Saal!

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4) 1000 Kilometer gen Norden

Beim 5. SpaCamp 2014 ging es an die Ostsee. © Holst

Beim 5. SpaCamp 2014 ging es an die Ostsee. © Holst

Die Zeit verging wie im Fluge und das 5. SpaCamp 2014 klopfte mit einem kleinen Jubiläum an die Tür. Ich wusste, dass jetzt ein Zeichen gesetzt werden muss. Die Zeit war reif für einen größeren Sprung und es gab noch so viele spannende deutschsprachige Destinationen zu entdecken. Zufällig lernte ich beim DestinationCamp in Hamburg Bernd Fischer, den Geschäftsführer von Mecklenburg-Vorpommern, kennen. Er war sofort Feuer und Flamme für die Idee eines SpaCamp an der Ostsee. Gesagt, getan.

Nach einer umfangreichen Besichtigungstour entschieden wir uns schließlich für das Neptun Hotel & Spa in Warnemünde. Zugegeben ein extremer Kontrast zu den bisherigen Hotels in den Alpen, aber eine sehr glückliche Wahl. Bei diesem Camp hatten wir alles aufgeboten, was möglich war (Keynote, Mottoworkshop, Pre-Convention-Tour, Sessions, Anbaden, Abendprogramme, Morgenprogramme) und erst einmal auch gemerkt, dass man nicht alles unterbringen kann, was man sich wünscht, und auch viel Zeit für das entspannte Netzwerken da sein muss. Aber, die 200 Teilnehmer waren begeistert. Erstmalig mussten wir sogar Interessenten absagen.

5) Ein Magier und Bundesliga-Tischtennis

Schon während der Planung des großen Ostsee-Camps begannen wir die Augen und Ohren für die nächste Location offen zu halten. Jeanette Dornbusch, damals bei Rheinland-Pfalz Tourismus, ließ sich von der Idee eines 6. SpaCamp 2015 anstecken und schnell war die Zugbrücke im Westerwald, die damals umfangreich renoviert wurde, auserkoren. Neue Zimmer, ein schöner Kongressbereich und ein cooles Restaurant im Burgkeller-Look. Bei der Fixierung des Mottos „Zuflucht grenzenloser Inspiration“ war noch nicht absehbar, dass 2015 das Thema Zuflucht eine ganz neue Bedeutung haben wird. Zigtausende Flüchtlinge machten sich auf den Weg, um eine neue Heimat zu finden.

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Das 6. SpaCamp war, im Rückblick gesehen, wahrscheinlich das erste, das für die Teilnehmer alle Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen hat. Nicht nur das Essen, das Rahmenprogramm von der Magier-Show bis zum Bundesliga-Tennis war genial, auch fachlich gesehen waren die Diskussionsrunden tipptopp. Wir konnten uns vor Lobeshymnen gar nicht mehr retten ?.

6) 160 Anmeldungen am 1. Mai

Jetzt waren wir so richtig in Fahrt. Die Location für das 7. SpaCamp 2016 war schnell gefunden. Tom Cudok und die Spa-Managerin Gesine Ponto vom Esplanade in Brandenburg klopften an. Nach einem überaus kreativen Meeting mit der Tourismusorganisation Berlin-Brandenburg war auch schnell das Motto zur Hand und die wichtigsten Rahmenprogrammpunkte standen fest. Und wahrlich, dieses Camp schlug alles bisher Dagewesene. Nicht nur, dass wir am 1. Mai 160 Anmeldungen vorweisen konnten, das Dreiergespann „Design-Thinking-Workshop“, „Improvisationstheater Theatersport Berlin“ und „Küchenparty“ schlug ein wie eine Bombe. Das war natürlich toll, die Schattenseite war aber, dass erstmalig die Themen und Diskussionsrunden, also das Fachliche etwas in den Hintergrund geraten ist.

Legendäre Küchenparty beim SpaCamp 2016 im Esplanade. Foto: SpaCamp / Dirk Holst, www.dhstudio.de

Legendäre Küchenparty beim SpaCamp 2016 im Esplanade. Foto: SpaCamp/Dirk Holst, www.dhstudio.de

7) Besinnung – wie können wir fachlich noch zulegen?

Nun war klar, wir hatten zwar den UrBarCamp-Modus mit den Thesenkarten erfolgreich optimiert. Es musste aber doch noch besser gehen. Es war an der Zeit für einen größeren Relaunch. Ein Moderator war zwar schon seit ein paar Jahren fix in jeder Session dabei; schön wäre aber noch jemand, der die vielen Diskussionsbeiträge der sehr engagierten Teilnehmer auch mitprotokolliert – am besten digital und einfach abrufbar.

Wir bauten also den Modus um und entschieden uns für Mindmaps. 175 Teilnehmer und ganz viele neue Gesichter aus vielen neuen Ländern beteiligten sich beim 8. SpaCamp 2017. Gemeinsam bauten wir 18 großartige Mindmaps auf, die als wertvoller Gedankenanstoß für die eigene Praxis dienen. Das Falkensteiner Balance Resort Stegersbach bot die perfekte Kulisse. Die Sonne strahlte mit den Teilnehmern um die Wette und die Musical-Show mit Anja Wendzel sorgte für einen festlichen Samstagabend.

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8) Endlich in der Mitte Deutschlands

Kaum zu glauben, aber erst beim 9. SpaCamp 2018 kamen wir in die Mitte Deutschlands, und zwar nach Hessen. Und es gab noch eine zweite Premiere: Erstmalig fand das SpaCamp nicht in einem Spa-Hotel, sondern in einer Therme, der Sieben Welten Therme in Fulda, statt. Auf vielfachen Wunsch gab es wieder eine Küchenparty – dank DJ Ahmet wurde nach 2016 wieder bis in die Morgenstunden abgefeiert. Darüber hinaus war im zweiten Jahr der neue Session-Modus bei den Teilnehmern richtig angekommen. Die Ergebnisse in den Mindmaps waren ideal, praxisnahe Gedankenstützen und Impulse für das eigene Unternehmen. Unglaublich, was hier in so kurzer Zeit an Ideen zusammenkommen ist – eine Punktlandung, auf ganzer Linie ?.

9) Das SpaCamp wird 10!

Lobby des neuen Öschberghof. Foto: Öschberghof

Lobby des neuen Öschberghof. Foto: Öschberghof

Wie vielleicht der eine oder andere weiß, wollten wir ja schon 2018 in den Öschberghof gehen. Aber aufgrund von Bauverzögerungen ist es dann doch das 10. SpaCamp 2019 geworden. En Glücksfall, wie sich herausstellte. Denn eine bessere Location für das große Jubiläum könnte man sich wohl nicht vorstellen. Ich sag nur: alles neu! Ein Gesamtkunstwerk und Leuchtturm der Spa-Hotellerie. Und auch der Schwarzwald ist eine mehr als inspirierende Destination. So haben uns Donaueschingen als Quelle der Donau und der Dichter Hermann Hesse zum Motto inspiriert (siehe Blog Motto). Wir sind noch lange nicht am Ende. Das ist erst der Anfang. Lasst euch überraschen, was hier im Laufe des Jahres noch an Highlights kommt. Selbstverständlich bleiben wir uns aber beim Modus treu. Das SpaCamp ist kein klassischer Kongress, sondern ein Camp, wo die Teilnehmer aktiv mitmachen, wo gemeinsam Neues entstehen kann und man sich nicht fühlt, als wäre es eine Business-Veranstaltung.

Danke an alle, die uns bisher begleitet haben – Hotels, Destinationen, Sponsor-Partner, Team, Mitarbeiter, Themeneinreicher, Blog-Autoren, Teilnehmer. Danke, dass ihr an die Idee des offenen Austauschs auf Augenhöhe glaubt.

10) Persönliches Interview im Podcast

Und wer noch mehr über die Geschichte des SpaCamp erfahren möchte, ist eingeladen, dem ausführlichen Podcast zu lauschen. Im Gespräch mit Melanie Almer erzähle ich ganz persönlich über Hochs und Tiefs in zehn Jahren SpaCamp.

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